Leserbrief MM 11_12

Leserbrief an den Münchner Merkur zu dem Artikel:

Bertelsmann-Studie warnt: München droht der Pflegenotstand

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Frau Julia Pawlovsky,
als Kollegin von Claus Fussek, Mitgründerin des Münchner Pflegestammtisches, Klägerin vorm UN-Menschenrechtsausschuss gegen Pflegemisstände in Deutschland 2001 und 2011 (jeweils Aufforderung der UNO an die deutsche Regierung umgehend etwas gegen den Pflegenotstand zu tun) und im Moment Teilnehmerin beim 2 x jährlich stattfindenden Erfahrungsaustausch der bayr. PFlegestammtische bei Frau Hadertauer hat mich Ihre Berichterstattung sehr verwundert.
Nicht verwundert, dass wir einen Pflegenotstand erwarten (dass wir ihn erst erwarten schon, denn er ist schon seit 20 Jahren da … !!!) – sondern dass es gerade Bayern und Oberbayern “besonders hart” trifft. Wie kann das sein? Seit 2001 beraten wir die verantwortlichen Ministerien – und gerade das bayrische Ministerium – Frau Stewens und jetzt Frau Hadertauer – sind regelmäßig am Pflegestammtisch gewesen und mit uns und der Basis in Kontakt,  wissen, was der Ist-Stand ist – und bekommen seit dieser Zeit auch neben den Erfahrungen vor Ort Lösungsmöglichkeiten gereicht. Dies – Pflegestammtisch und regelmäßige Treffen der Basis mit der Ministerin zum Fachaustausch – gibt und gab es so nur in Bayern. Wie kann es sein, dass dann die Misere Bayern besonders hart trifft? Wieso wird nichts umgesetzt von dem, was seit Jahren von uns gefordert, angetragen, mit den Zuständigen in diesem Bundesland diskutiert wird? Frau Stewens, die auf einem sehr guten Weg war und einiges angeleiert hat in dieser Zeit ist  ja dann leider von Herrn Seehofer abgesetzt worden aus Altersgründen! So kann man nichts verändern – wenn die Menschen, die die fachliche Erfahrung mitbringen bei der Umsetzung einfach ausgetauscht werden. Das hat Bayern um Lichtjahre zurückgeworfen!
Das sind die Punkte,  wo man nachhaken muß und ich bitte Sie das zu tun! Bayern müßte eigentlich aufgrund dieser in Deutschland einmaligen Art von Zuarbeit  und Austausch Vorreiter in Deutschland sein für Lösungen und wie man dem Pflegenotstand entgegenwirkt.  Böse müßte man jetzt eigentlich sagen es war alles umsonst! ????? Und die regelmäßigen Gespräche mit Frau Hadertauer und der Basis bringen gar nix?
Mit vielen Grüssen
und in der Hoffnung, dass doch jetzt langsam mal angefangen wird was zu tun und nicht nur zu reden …
die Erkenntnisse sind alle da …
Für ein Redaktionsgespräch / Interview oder Rückfragen stehen sowohl Claus Fussek als auch ich gerne zur Verfügung!
Christiane Lüst
Dipl.-Soz.-Päd.
Forum zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger e. V.
Berengariastr. 5
82131 Gauting
Tel.: 089 / 893 11 954

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